China - Oktober 2018

Eine Rundreise in China hatten wir uns schon seit einigen Jahren vorgenommen. Im Oktober 2018 war es dann soweit, mit Lufthansa flogen wir von München nach Beijing. Peking, die riesige Hauptstadt Chinas, kann auf eine dreitausendjährige Geschichte zurückblicken. Trotzdem ist sie sowohl für ihre moderne Architektur als auch für die alten Stätten wie etwa den großen Komplex der Verbotenen Stadt bekannt, den Kaiserpalast während der Ming- und der Qing-Dynastie. Nicht weit davon befindet sich der ausgedehnte und Fußgängern vorbehaltene Tian’anmen-Platz mit dem Mausoleum Mao Zedongs und dem Chinesischen Nationalmuseum, in dem eine große Sammlung kulturgeschichtlicher Relikte ausgestellt ist. Unser erstes Ausflugsziel der Rundreise war der Sommerpalast. Der Neue Sommerpalast ist ein Kaiserpalast und liegt im Nordwesten Pekings wenige hundert Meter westlich der Ruinen des Alten Sommerpalastes. Er zählt zu den Höhepunkten der chinesischen Gartenkunst, obwohl er mehrfach zerstört wurde und wieder neu errichtet werden musste. Er ist heute einer der großen Besuchermagneten in der chinesischen Hauptstadt und ist seit 1998 UNESCO-Welterbe. Am zweiten Tag ging es für unsere Reisegruppe, die aus 16 Personen bestand früh morgens mit dem Bus zu den Ming-Gräbern. Die Ming-Gräber sind eine Begräbnisstätte von Kaisern der chinesischen Ming-Dynastie, die sich etwa 50 km von Chinas Hauptstadt Peking entfernt am Fuße des Berges Tianshou befinden. 13 der 16 Ming-Kaiser sind hier begraben. Am nachmittag war die Chinesische Mauer dann unser nächstes Ziel. Die Chinesische Mauer, umgangssprachlich im Chinesischen meist einfach als „Große Mauer“ bezeichnet, ist ein System historischer Grenzbefestigung, bestehend aus zeitlich und geografisch verschiedenen Schutzmauern, welche die nomadischen Reitervölker aus dem Norden vom chinesischen Kaiserreich fernhalten und die Bevölkerung vor Raubüberfällen und Angriffen schützen sollte. Mit ihrem Bau wurde im 7. Jahrhundert v. Chr. begonnen. Sie erstreckt sich nach neuesten Erhebungen über 21.196,18 Kilometer und umfasst 43.721 Einzelobjekte und Standorte. Am morgen des dritten Tages stand derHimmelstempel auf dem Programm. Der Himmelstempel bzw. Himmelsaltar ist eine Tempelanlage,in der die Kaiser der Ming- und Qing-Dynastien jedes Jahr für eine gute Ernte beteten. Er wurde von der UNESCO in die Liste des Welterbes aufgenommen. Anschließend ging es dann in die Altstadt Beijings. Mit einer schön geschmückten Dreirad-Rikscha, die früher ein traditionelles Verkehrsmittel war fuhren wir durch die Altstadt von Beijing. In der Geschichte und Kultur Beijings spielen die im Mongolischen Hutong genannten kleinen und engen Gassen bereits seit sieben Jahrhunderten eine besondere Rolle. Heute gibt es in der Hauptstadt noch dreitausend Hutongs. Fast die Hälfte der Stadtbewohner lebt in einer solchen Hutong. Am nachmittag des chinesischen Nationalfeiertags stand die Besichtigung des "Platz des Himmlischen Friedens" und der "Verbotenen Stadt auf dem Programm. Der Tian’anmen-Platz oder Platz des Himmlischen Friedens ist ein Platz (Fläche 44ha) im Zentrum von Peking, der Hauptstadt der Volksrepublik China. Von dort gelangt man in die Verbotene Stadt. Dort lebten und regierten bis zur Revolution 1911 die chinesischen Kaiser der Dynastien Ming und Qing. Der einfachen Bevölkerung war der Zutritt verwehrt – was den Namen Verbotene Stadt erklärt. Am vierten Tag verliesen wir mit dem Hochgeschwindigkeitszug Beijing und legten in 5 Stunden mit über 300 km eine Strecke von 1200 km zurück. Die nächsten Tage verbrachten wir dann in Xi'an. Sie ist die Hauptstadt der Provinz Shaanxi liegt im Zentrum Chinas und hat insgesamt mehr als 8 Millionen Einwohner. Der Name bedeutet übersetzt „Tor zum Westen“. Die Stadt hat eine über 3.000 Jahre alte Geschichte und war während der Qin-Dynastie die erste Hauptstadt des Reichs der Mitte. Damals war sie noch unter dem Namen Chang’an, „langer Frieden“, bekannt. Erst im Jahr 1369 wurde der Stadt der heutige Namen Xi'an gegeben. Die Provinzhauptstadt war der Ausgangspunkt der Seidenstraße, der berühmtesten Handelsroute der Welt. Neben seiner langen Geschichte ist Xian mittlerweile besonders für die berühmte Terrakotta-Armee bekannt, die im Jahre 1974 entdeckt wurde. Die erste Besichtigung dort war die 64 m hohe Wildganspagode. Sie entstand im Jahr 652, im Hof des "Klosters der Großen Wohltätigkeit", das Kaiser Gaozong zum Gedenken an seine verstorbene Mutter errichten ließ. Die Große Wildganspagode steht auf der Liste der Denkmäler der Volksrepublik China. Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Bus zur Terrakotta-Armee. Die 1974 von Landarbeitern bei Xi’an entdeckte Grabstätte des Kaisers Qin Shihuangdi ist einer der bedeutendsten archäologischen Funde des zwanzigsten Jahrhunderts. Bereits im Alter von 13 Jahren (246 v. Chr.), kurz nach seiner Thronbesteigung, ließ der Kaiser mit dem Bau seiner Grabstätte beginnen. Während der 36 Jahre dauernden Arbeiten waren bis zu 700.000 Arbeiter gleichzeitig mit dem Bau beschäftigt. Auf einem mehrere Tausend Quadratmeter großen Areal wurde eine Grabkammer, geschützt von einer Armee lebensgroßer Tonsoldaten, der Tonsoldatenarmee (Terrakotta-Armee), errichtet. Anders als die Grabstätte von Qin Shihuangdi wurden die Tonsoldaten in keiner der zeitgenössischen oder späteren Aufzeichnungen erwähnt. Ihre Entdeckung war deshalb selbst für die Fachwelt eine Sensation. Bisher wurden mehr als 3000 Soldaten und Pferde sowie mehr als 40.000 Waffen ausgegraben und restauriert, geschätzte weitere 5000 Figuren sind noch im Erdreich verborgen. Am nächsten Tag besichtigten wir den Glockenturm. Er befindet sich im Kreuzungspunkt der zwei Straßen, welche vom Nord- zum Südtor bzw. vom Ost- zum Westtor verlaufen. In früheren Zeiten, als die Stadtmauer nachts verschlossen war, wurde morgens durch den Schlag dieser Glocken das Herunterlassen der Zugbrücken an den vier Toren veranlasst. Der quadratische Pavillonbau thront auf einem 9 m hohen Sockel und wird inzwischen für Konzerte genutzt. Die Glocke ist neu. Der Trommelturm stammt aus dem 14. Jahrhundert. In früheren Zeiten, als die Stadtmauer nachts verschlossen war, wurde abends durch den Trommelschlag das Hochziehen der Zugbrücken an den vier Toren veranlasst. Heute wird der Turm für Ausstellungen genutzt. Jede Nacht gibt es in Xi'an ein Laserlicht und eine Musikshow an der Musikfontäne àuf dem großen Platz neben der großen wilden Ganspagode. Es nimmt eine Fläche von etwa 110 000 m² ein und ist die Größte in Asien. Die Fontäne und Musik Show hat die meiste Marken, den längsten Gürtel und den größten akustischen Komplex in der ganzen Welt.Daneben enthält es mit ein Lichtsystem mit einer hohen Technologie und einem professionellen Audiosystem. Was an der ganze Sache die wohl eindrucksvollste Sache ist, ist der Sound, das Licht, das Wasser und die Farbe von den Fontänen, die sehr harmonisch kombiniert sind. Das ist so sehr populär, bei den Einheimischen und den Touristen ebenso, mit bis zu 10000 Leuten täglich. Mit dem Flugzeug ging es weiter nach Guilin eine südchinesische Stadt, die hauptsächlich für ihre spektakulären Kalkstein-Karsthügel bekannt ist. Im Zentrum der Stadt liegen die zwei Seen Shanhu (Zedernsee) und Ronghu (Banyansee). Sie sind Überreste eines mittelalterlichen Wassergrabens, der einst die ganze Stadt umgab. Auf diesen und anderen Seen, die durch Flüsse miteinander verbunden sind, verkehren Ausflugsboote. Am Ufer des Zedernsees erstrahlt nachts die Zwillingspagode (Sonne und Mond). Unser erstes Besichtigungsziel war die Schilfflötenhöhle. Die Höhle bekam ihren Namen von einem draußen wachsenden Schilf, aus dem die melodischen Flöten gemacht werden können. Diese U-förmige Höhle ist mit einer großen Zahl von Stalaktiten, Stalagmiten und Felsformationen in seltsamen und wunderbaren Formen gefüllt. Die Schilfflötenhöhle (Ludi Yan) ist eine faszinierende Galerie natürlicher Skulpturen (Kalkstein Höhlenformationen) und wird jetzt durch eine bunte Beleuchtung verbessert, die zu einer sehr interessanten Attraktionen von Guilin für mehr als 1200 Jahre zählt. Am nächsten Tag fuhren nach Yangshuo wo wir bei einer Floßfahrt auf dem Li-Fluss die malerische Landschaft der Region bestaunen konnten. Am nächsten Tag verliesen wir mit dem Flugzeug Guilin nach Chongquing. Nachdem wir dort ankamen gingen wir an Bord unseres Kreuzfahrtschiffes, das die nächsten 3 Tage unser Zuhause war. Nachdem wir es uns in unserer Zweier-Balkonkabine gemütlich machten konnten wir beobachten, wie das Schiff gegen 22.00 Uhr die Anker lichtet. Wir sahen die Lichter der Megastadt funkeln, bis es allmählich immer weniger wurden. Der erste Teil der Strecke gehört nicht unbedingt zu den schönsten, von daher ist es nicht schade, dass wir ihn bei Dunkelheit zurücklegten. Als wir am nächsten Tag aufwachten und an Deck gingen, hatten wir die Metropole bereits weit hinter uns gelassen. Flussabwärts fuhren wir über den längsten Fluss Chinas und den drittlängsten Fluss der Welt von Chongqing nach Yichang. Unter den Gästen an Bord waren vor allem chinesische Touristen. Entsprechend waren auch das Verpflegungs- und Unterhaltungsprogramm auf die chinesischen Bedürfnisse zugeschnitten. Es wurden in erster Linie chinesische Gerichte serviert und am Abend fanden Karaoke oder andere Unterhaltungsshows statt. Am Vormittag durchquerten wir die erste der drei großen Schluchten, die Qulang Schlucht. Sie ist mit 8 km die kürzeste der Felsspalten. An der engsten Stelle wird der mächtige Fluss auf rund 100 Meter Breite zusammengedrängt und die Felshänge fallen steil ins Wasser hinab. Sie blicken auf ungewöhnliche Klippen und Felsformationen. Am Mittag fuhren wir mit kleinen Ausflugsbooten zu den drei kleinen Schluchten, die ein Nebenfluss des Yangtze im Laufe der Zeit geformt hat. An der einst dem Yangtze zugewandten Seite befindet sich ein roter Pavillon mit neun Stockwerken, welcher sich an den Hügel anlehnt und über einen Trampelpfad mit dem Tempel auf dem Hügel verbunden ist. Auf dem Hügel befindet sich ein Tempel, der von Kaiser Qianlong erbaut wurde. Der rote Pavillon wurde 1819 erbaut. In Yichang angekommen war unsere Schiffsreise dann zu Ende. Der nächste Zielort unserer Rundreise war die Drei-Schluchten-Talsperre Pinyin. Sie ist eine Stauanlage mit einem Wasserkraftwerk, einem Schiffshebewerk und einer Schleusenanlage im Jangtsekiang in China. Sie liegt im Ort Sandouping etwa 40 km flussaufwärts von Yichang in der Provinz Hubei. Das Wasserkraftwerk ist mit einer installierten Generator-Leistung von 22,4 Gigawatt das größte der Erde, auch wenn es höhere und längere Talsperren und größere Stauseen gibt. Der durch die Staumauer entstandene Stausee erstreckt sich durch die berühmten Drei Schluchten über mehr als 600 km bis nach Chongqing. Das Projekt wird von der China Three Gorges Corporation betrieben. Kein anderes Großprojekt war in den letzten Jahren so umstritten wie diese Talsperre in der Volksrepublik China. Der Jangtsekiang ist mit 6.380 km der längste Strom Chinas und der drittlängste der Erde. Er ist außerdem eine der wichtigsten Binnenwasserstraßen Chinas. Mit dem Flugzeug ging es schließlich weiter zum Abschluß unserer Rundreise nach Shanghai. Shanghai, die größte Stadt Chinas und ein globaler Finanzplatz, liegt am zentralen Abschnitt der chinesischen Küste. Das Herzstück bildet die berühmte Uferpromenade Bund, an der Gebäude aus der Kolonialzeit liegen. Auf der gegenüberliegenden Seite des Huangpu-Flusses erhebt sich die futuristische Skyline des Bezirks Pudong. Hier stehen unter anderem der 632 m hohe Shanghai Tower und der Fernsehturm Oriental Pearl Tower mit seinen charakteristischen rosa Kugeln. Der weitläufige Yu-Garten umfasst traditionelle Pavillons, Türme und Teiche. Der Bund direkt am Huangpu Jiang ist der Prachtboulevard Shanghais. Dort sind die alten Gebäude aus der Kolonialzeit zu sehen. Sowohl am Tag als auch in der Nacht bietet sich den Besuchern ein toller Blick auf die Wolkenkratzer in Pudong. Vom Bund ist die beliebte Einkaufsstraße East Nanjing Road in wenigen Gehminuten zu erreichen. Auf der anderen Seite des Flusses, in Pudong, findet man die höchsten Gebäude Shanghais und Chinas. Der Oriental Pearl Tower war eines der ersten, markanten Wahrzeichen Shanghais. Weitere besondere Gebäude in der Skyline sind der Jin Mao Tower, das Shanghai World Financial Center (Spitzname “Flaschenöffner”) und der Shanghai Tower. Vom "Flaschenöffner" hatten wir einen tollen Rundumblick über die Stadt. Ein weiteres Ausflugsziel war der Yuyuan Garten und die Altstadt. Yu Yuan ist eine große Touristenattraktion für ausländische, aber auch chinesische Touristen. Der Garten wurde zu Zeiten der Ming Dinastie von Pan Yunduan errichtet, der seinen älterwerdenden Eltern einen Ort zur Erholung bieten wollte. „Yu“ bedeutet „Frieden und Gesundheit“ und „Yuan“ ist der Garten. Es dauerte 18 Jahre (1559 – 1577) bis der Garten vollendet war. Nach dem Tod von Pan Yunduan begann der Garten zu verwahrlosen und wurde zu Zeiten des Opium Krieges und auch während des Taiping Aufstandes schwer beschädigt. 1956 beschloss die Regierung, den Garten zu renovieren und 1961 wurde es der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Garten ist einen ausgiebigen Besuch wert. Pavillions, Hallen, Steinbauwerke und Teiche zeigen die exzellenten Handwerkskünste aus der Ming und Qing-Dynastien Südchinas auf. In der Mitte des Sees befindet sich das Teehaus im Herzen des Sees (Huxinting). Das Teehaus ist über die Jiuqu Brücke zu erreichen. Wie der Name schon beinhaltet, hat die Brücke neun Biegungen. Nach chinesischem Glauben können böse Geistern nicht um die Ecke gehen und können daher nicht zum Teehaus gelangen. Ein Besuch im Teehaus und eine Tasse Tee lohnen sich, besonders wenn man Glück hat und einen Platz direkt am Fenster ergattert. Wer genug von dem Touristentrubel hat, der sollte ein wenig durch die angrenzende Altstadt spazieren. Hier erlebt man das echte Leben. Die Französische Konzession. Dieses Viertel mit vielen Gebäuden aus der französischen Kolonialzeit ist in keiner Straßenkarte eingezeichnet. Das Wohnviertel erstreckt sich über die Stadtteile Huangpu, Xuhui, Luwan und Teile von Changning und Jingan. Die Straßenzüge sind mit Bäumen gesäumt und abseits von den großen Einkaufsstraßen ist ein ruhiger Bummel durch das Viertel möglich. In den alten Wohnhäusern und Art-déco-Gebäuden findet man kleine Cafès, Restaurants und Geschäfte – und mit etwas Glück sogar ein Wiener Kaffeehaus oder eine Französische Bäckerei. Nach zwei erlebnisreichen Tagen in Shanghai besuchten wir am letzten Abend im Shanghai Centre Theatre eine Akrobatik-Show. Bereits früh am Morgen fuhren wir mit der Magnetschwebebahn von der Stadtmitte zum Flughafen. Die 40 Kilometer Fahrstrecke legten wir in 8 Minuten zurück. Mit Austria Airlines ging es dann mit Zwischenstopp in Wien nach Hause. Die weite und anstrengende Reise nach China hat sich auf alle Fälle gelohnt. In den zwei Wochen haben wir viele Eindrücke des riesigen Landes, den Sehenswürdigkeiten und den zahlreichen Menschen bekommen.